Reinhard Klockow |
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Clemens Romanus |
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Arbeitsgebiete |
Die
Recognitiones, die sog. Ps-Clementinen, sind eine zu Beginn
des 5. Jhs. entstandene bearbeitende Übersetzung einer
griechischen Vorlage durch Tyrannius Rufinus. Es handelt sich um eine – natürlich fiktive –
Autobiographie des Clemens, eines der ersten Nachfolger des Petrus auf dem
römischen Bischofsstuhl (man spricht auch vom "ersten christlichen
Roman"). Dieser Clemens, ein römischer Patrizier, gerät in eine
Sinnkrise, nachdem er durch unglückliche Umstände seine Familie – Vater,
Mutter und zwei Brüder – verloren hat. Durch eine Predigt des Barnabas in Rom
findet er zum Christentum und fährt nach Palästina, wo er auf Petrus trifft
(die Handlung spielt wenige Jahre nach Christi Tod). Er begleitet Petrus auf
dessen Missionsreisen bis Antiochia und findet dabei nach und nach die
verlorenen Familienmitglieder wieder (daher der lat. Titel Recognitiones). Ein Großteil des
Textes sind Predigten und Diskussionen des Petrus, die sich mit den
unterschiedlichen Religionen seiner Umwelt auseinandersetzen. Als
diabolischer Gegenspieler tritt der Magier Simon auf. Theologisch interessant
ist, dass Jesus hier in erster Linie als Prophet, als Lehrer der Wahrheit und
Führer zum richtigen Leben verstanden wird. Sein von Paulus als Erlösungstat
interpretierter Kreuzestod spielt keine Rolle. Insgesamt ein sehr
interessanter und aufschlussreicher, dabei teilweise durchaus unterhaltsamer
Text, finde ich. Meine in Absprache mit der BLLS angefertigte Übersetzung der Bücher 6-8
liegt den Herausgebern, Alexander Arweiler (Münster) und Bardo
Gauly (Eichstätt), seit April 2020 vor. Seitdem übe ich mich in Geduld und
vertreibe mir mit anderen Projekten die Zeit (> Kriegsgeschichten).
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